Die Initiative ANWA will das Image der Gastronomie aufpolieren und Jugendlichen den Spaß und die großen Möglichkeiten, die diese Branche bietet, aufzeigen.
Das Image der Gastronomiebranche war schon mal besser. „Lange Dienstzeiten, oft raues Arbeitsklima und vergleichsweise wenig Gehalt“ lauten die Standard-Vorurteile, die bei weitem nicht nur abgehalfterte Spelunken betreffen. Sogar der dänische Starkoch René Redzepi stand in jüngerer Zeit im Kreuzfeuer der Kritik, weil er routinemäßig die unbezahlte Arbeit vieler Jungköche in Anspruch genommen haben soll, deren einziger „Lohn“ ein Praktikum im legendären „Noma“ und damit ein eindrucksvoller Eintrag im Lebenslauf gewesen sein soll. Die Corona-Lockdowns taten ein Übriges dafür, dass sich viele junge Menschen nach einer Karriere in anderen Branchen umgesehen haben. Ergebnis: In den vergangenen zehn Jahren ist die Anzahl der Restaurantfach-Lehrlinge um fast 55 Prozent, die der Kochlehrlinge um rund 40 Prozent gesunken. Ein Alptraum für die Zukunft der Gastronomie.
Diesem Problem will jetzt die Initiative ANWA in Wieselburg (NÖ) zu Leibe rücken. „Image und Attraktivität der Gastronomiebranche sind so unattraktiv wie noch nie. Hier muss sich etwas ändern. Mit unserer gemeinnützigen Initiative wollen wir eine Wertekultur in der Branche schaffen, in der sich Lehrlinge gut aufgehoben fühlen und sich entfalten können“, erklärt Waldemar Pöchhacker, Präsident des Institut ANWA. Die Initiative wendet sich dabei nicht nur an Jugendliche, die vor der Wahl ihrer Ausbildung stehen, sondern auch Entscheider wie Eltern, Familienangehörige und Freunde sowie die breite Öffentlichkeit. Ziel sei es, den jungen Menschen die Berufsbilder Koch, Restaurant- oder Hotelfachmann wieder schmackhaft zu machen und ihnen die Welt der Gastronomie näher zu bringen.
Interesse und Spaß am Thema wecken
Mit zielgruppenorientierten Inhalten will die Initiative ANWA den Jugendlichen Neugierde und Freude an einer Lehre in der Gastronomie vermitteln. „Ob spielerische, multimediale Aktivitäten, Diskussionen, Workshops zu Lebensmitteln, Lernvideos zu Gastro- Themen oder Online-Spiele – wir haben hier jede Menge Ideen entwickelt, die Interesse und Spaß an der Ausbildung wecken sollen“, so Pöchhacker. Die Initiative steht aber auch den Gastronomiebetrieben als Partner zur Seite. Mit Tipps, Erfahrungsgesprächen und weiteren Aktivitäten soll den Gasthöfen, Restaurants und Hotels geholfen werden, die richtigen Lehrlinge zu finden und das eigene Ausbildungsangebot zu prüfen.
„Als ich selbst Ende der Achtziger Jahre den Beruf Koch erlernte, war das heutige Dilemma für mich noch nicht greifbar. Wir müssen heute wieder eine Wertekultur in der Gastronomie und für die Gastronomie schaffen, in der sich jeder gut aufgehoben fühlt und absolut daran glaubt, sich entfalten und etwas erreichen zu können“, erklärt ANWA- Präsident Waldemar Pöchhacker, der bei seinen Bemühungen von Branchenprofis wie Koch und Tourismusmanager Harald Stani, Gastronom und Consultant Dietmar Schwarz, Koch und Kassensystem-Vertriebsleiter Markus Pöchhacker sowie Gastronom und Eventmanager Herman Wurzenberger unterstützt wird.
Unterstützung durch Prominente
Als Mentoren verstärken mehrere große Namen die Initiative. Allen voran Bio- Weinbauer und Unternehmer Leo Hillinger: „Die Wertigkeit der Gastronomie zu verbessern und stärken ist ein wichtiges Vorhaben, das ich gerne unterstütze. Das Land braucht junge, motivierte Menschen, die sich wieder für Berufe in der Gastronomie begeistern können, aber auch Eltern, die sie auf ihrem Weg unterstützen – und dafür ist es wichtig, Bewusstsein für das Thema und den Stellenwert der Branche zu schaffen.“ Paul Ivić vom Gourmet-Restaurant TIAN meint: „Ich unterstütze ANWA, denn ich möchte den jungen Menschen das Schöne und Besondere an der Gastronomie zeigen, aber auch, welche enormen Möglichkeiten es gibt.“ Und auch Spitzenkoch Martin Klein, der die Küche des „IKARUS“ im Hangar-7 leitet, ist vom Konzept überzeugt: „Ich unterstütze die Initiative, weil die Idee gut ist, von den Besten zu lernen und Werte aufzubauen.“ Info:
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