An der WU wird jetzt ein entsprechender Lehrgang angeboten – berufsbegleitend bis zum Bachelor.
Dieser Tage wird viel über die Ausbildung junger Köche diskutiert. Die Mitglieder des Koch.Campus, einer Interessensvereinigung von Spitzenköchen wie Heinz Reitbauer, Thomas Dorfer oder Richard Rauch, plädieren daher in einem öffentlichen Statement dafür „die Ausbildung in all ihren festgefahrenen Strukturen aufzubrechen und zu modernisieren“. Da immer weniger junge Menschen den Weg in die Gastronomie fänden, sei es notwendig, sich an ihren Wünschen zu orientieren. Die aktuelle Debatte biete eine riesengroße Chance etwas Innovatives zu leisten und mit einer neuen Ausbildung die Jugend anzusprechen. Die Nachfrage sei da – und genau dieses Interesse müsste man nützen.
„Wir vom Koch.Campus sind für die Einführung einer vegetarisch-veganen Kochausbildung, da wir damit eine breitere Zielgruppe ansprechen können. Wichtig ist es uns, aufzuzeigen, wie sinnstiftend und umfangreich unser Beruf ist. Es geht nicht nur um die Freude, welche man Menschen mit gutem Essen bereiten kann, sondern auch um die gesellschaftliche Veränderung, die man in diesem Beruf mitträgt. Ein wachsendes Bewusstsein über Biodiversität, von der eine ausgeprägte Gemüseküche abhängig ist, trägt auch systematisch zur Verbesserung des Klimas bei.“
Der Koch.Campus erachte eine Modernisierung des Lehrplans als notwendig und man stehe bereit, diesen mit allen Kompetenzen zu unterstützen. Jeder Schritt in Richtung einer umfangreicheren Ausbildung sei zu begrüßen. „Wir sollten nur nicht so vermessen sein, Jugendliche, die aus ethischen oder moralischen Gründen nicht mit Fleisch arbeiten möchten, zu ignorieren und damit für immer zu verlieren. Vielleicht würde eine Neuausrichtung der Ausbildung den Beruf nicht nur generell attraktiver machen, sondern auch den Nebeneffekt aufweisen, dass mehr junge Frauen den Weg in diese männerdominierte Branche suchen.“
Pilotprojet als Lösung
Aus diesem Grund schlagen die Mitglieder vom Koch.Campus ein Pilotprojekt vor: „Wir können uns eine vegetarisch-vegane Grundausbildung mit anschließender Option einer Zusatzausbildung mit Fleisch und Fisch gut vorstellen. Nicht außer Acht lassen sollten wir den Aspekt der Vorreiterrolle, welche wir international damit einnehmen würden. In zehn Jahren hätten wir durch diese progressive Maßnahme die gefragtesten Köchinnen und Köche im vegetarisch-veganen Bereich. Eine gute Möglichkeit, einen gesellschaftlichen Wandel auf geschmackvolle Art und Weise anzustoßen: Klimawandel, Biodiversität, Gleichberechtigung – und unsere Gäste werden es uns danken. Wir können aufzeigen, welch innovatives Tourismusland wir sind und in die Zukunft schauen. Vegetarisch-vegan ist einfach Teil dieser Zukunft. Diese Zukunft können wir jetzt aktiv mitgestalten und keinesfalls länger damit warten“, heißt es in dem Statement.
Im Jahr 2013 wurde der Koch.Campus als eine Interessensvereinigung von führenden Köchen Österreichs gegründet. Mitglieder sind u.a. Köche wie Heinz Reitbauer, Andreas Döllerer, Richard Rauch, Josef Floh und Thomas Dorfer, aber auch Produzenten wie Erich Stekovics oder Hans Reisetbauer. Info: www.kochcampus.at
Titelfoto: Helge Kirchberger
Gegen den Mitarbeitermangel
Seit über 20 Jahren ist AV Care Swiss als Personalvermittlungsfirma ...
Hier arbeite ich gerne
Die Appartements für Paare sind mehr als großzügig. Mitarbeiter sind ...
JuniorSkills 2022
Die Tourismus-Staatsmeisterschaften „JuniorSkills 2022“ kürten die besten Lehrlinge im Tourismus. ...
Unternehmensverpachtung
Wird ein Unternehmen verpachtet und sollen in diesem Zusammenhang Überraschungen ...