Während sich das Lachen zufriedener Gäste mit dem Klirren von Besteck vermischt, brodelt hinter den Kulissen des Gastgewerbes eine drängende Herausforderung: der Mangel an Fachkräften, der mit rund 50.200 Jobausschreibungen im Hotel- und Gastgewerbe 2023 deutlich wird. Angesichts dieser Situation rückt die Frage nach den besten Ausbildungswegen für zukünftige Talente in den Vordergrund.

Praxisorientierte Lehre

Die klassische Lehre, die ehemals zum Kellner führte, hat sich zur Ausbildung zum Restaurantfachmann entwickelt. Im Jahr 2023 entschieden sich 1.401 Lehrlinge für diesen Weg, der als zweitbeliebteste Lehre im Gastgewerbe gilt. Besonders unter Frauen rangiert sie als zehnbeliebteste Lehrausbildung allgemein. Die dreijährige Ausbildung kombiniert 80 Prozent praktische Arbeit im Lehrbetrieb mit 20 Prozent Theorie in der Berufsschule. Hier lernen die angehenden Fachkräfte alles, von der professionellen Gästebetreuung über Speisen- und Getränkekunde bis hin zu Betriebswirtschaft und Recht. Mit bestandener Lehrabschlussprüfung erwerben die Absolventen zudem die Berechtigung, ihren Beruf selbstständig auszuüben.

Die beliebteste Lehre im Gastgewerbe ist die Ausbildung zum Koch, mit beeindruckenden 2.816 Lehrlingen im letzten Jahr. Auch hier ist die dreijährige Ausbildung mit einem hohen Praxisanteil verbunden und bietet den Absolventen die Möglichkeit, sich später selbstständig zu machen. Die direkte Einbindung der Lehrlinge in den Arbeitsalltag stellt sicher, dass sie von Anfang an mit ihrem zukünftigen Beruf vertraut sind. Auszubildende lernen nicht nur, wie man Speisen zubereitet und Zutaten verarbeitet, sondern erhalten auch Kenntnisse in Menüplanung, Lebensmittelhygiene und Kostenmanagement.

Als dritte Option präsentiert sich der Kombilehrgang als Gastronomiefachmann, der die frühere Doppellehre Koch und Kellner in einem vierjährigen Programm verbindet. Mit 924 Lehrlingen im vergangenen Jahr vereinigt dieser Lehrgang die Stärken beider Berufe in einer Ausbildung.

Theoriegetragene schulische Ausbildung

Im Gegensatz zur praxisorientierten Lehre ist die schulische Ausbildung stärker theoriebezogen. 2022 waren 1.393 Schüler an mittleren und 6.262 an höheren Schulen im Ausbildungsbereich Fremdenverkehr eingeschrieben. Hier stehen verschiedene Schulmodelle zur Auswahl, von dreijährigen BMS-Modellen an Hotel- oder Tourismusfachschulen bis hin zu Höheren Lehranstalten für Tourismus (HLT). Letztere stellen das umfassendste Modell dar, welches nach fünf Jahren mit der Matura endet. Diese Form der Ausbildung kombiniert eine vertiefte theoretische Grundlage mit praktischen Erfahrungen, die im schuleigenen Betrieb sowie bei internen und externen Events gesammelt werden. Ergänzt werden diese durch verpflichtende Praktika, die den Schülern wertvolle Einblicke in die Branche und eine wesentliche Handson- Mentalität vermitteln.

Absolventen der HLT genießen den Vorteil, die Schule nicht nur mit der Matura, sondern auch mit dem Titel des Tourismuskaufmanns sowie einer Gewerbeberechtigung zu verlassen. Die Reife- und Diplomprüfung entspricht dabei den Ausbildungsberufen Hotelund Gastgewerbeassistent, Restaurantfachmann, Reisebüroassistent und Koch. Somit verfügen die Absolventen neben der Studienberechtigung über mehrere qualifizierende Abschlüsse.